Nitro Mahalia
Der wohlklingende Name NITRO MAHALIA steht für eine 2004 in Wien gegründete Instrumentalcombo, die sich im Spannungsfeld zwischen handgemachtem Post-Punk und elektronischen Verwirrspielen ihr eigenes Nest gebaut hat: ein ziemlich beeindruckendes. Nach einzelnen Besetzungswechseln besteht die Band nun aus Gregor Mahnert (Drums), Tronstoner (Bass, Synthesizer), Elise Mory (Keyboard) und Susi von Hannover (Bläser, Akkordeon).
Beim ersten Hördurchgang des gleichnamigen Debut Albums (auf Interstellar Records) kann es durchaus passieren, dass man einzelne Abbiegungen ohne NITRO MAHLIA beinhart verpasst, doppelte Falltüren verschwitzt, krude Rhythmuswechsel verfehlt hätte. Die Klarheit ultratighter Trans Am-Riffs wechselt mit hirngewichsten Frank Zappa-Läufen, Skeleton Key-Percussion-Mächte mit poppigen Ohrwurmmelodien. Damit den Kernmitgliedern noch zusätzliche Sphären offen stehen, lassen sie immer wieder von Gastmusikern neue Tricks ins Showprogramm einbringen. Auf diesem Album etwa singt Eva Jantschitsch (Gustav) über die Eroberung der Welt, Christian Egger (Beauties of the Night, Joy Religion, Satellite Footprintshop) ist mit einem Wipeout-Cover vertreten, Chris Janka lässt unter Lebensgefahr seine 20 000 Volt Gitarre Funken versprühen und der Turntable-Experimenteur dieb13 verschiebt beim Abschlussknüller seine Platten. Wenn dann für kurze Zeit eine gruselig-filmmusikalische Atmosphäre einzieht, wird sie schnell wieder von harten Faustwatschen aus Bass und Schlagzeug aufgebrochen, die keinen Millimeter auseinanderdriften, sondern immer mit geballter Energie nach vorne peitschen. NITRO MAHALIA widmen sich zeitweise auch gar epischen Klangmalereien, ohne jedoch in den weiten Welten verloren zu gehen. Plötzlich huschen knackige Trubelschübe mit detailverliebten Spielereien um die Ecke, die angenehmerweise nicht in mathematischen Systemen hängen bleiben, sondern immer pulsieren und ihr Leben feiern. Das Fundament aus Schlagzeug, Bass und Synthesizer wird mit Bläsern ergänzt, die zwischen balkanesischem TurboFolk, Disco-Coolness und räudiger Fuck-You-Pose switchen. Im richtigen Moment werden die Tasteninstrumente so stark angezerrt, dass sie beinahe wie eine rückwärts gespielte Drehorgel auf den Straßen Amsterdams leiern.
Die Space-Noise-Rock Combo NI ist eine Ottensheim-goes-Linz All-Stars-Truppe, deren Mitglieder in Bands wie Tumido, Braaz, Fang Den Berg und Gigi's Gogos schon die KAPUwände wackeln haben lassen. Wir hören drei Gitarren und ein Schlagzeug, wir sehen vier interplenetare Wesen im feschen Outer-Space Outfit und wir erinnern uns, dass in so gut wie allen Bands mit Gigi Gratt – allen voran Gigi's Gogos – schon in der Entstehung auch die Performance zur Musik mitgedacht wird, oder wir erinnern uns auch einfach an ihr fulminates Konzert vor 12 Monaten in unseren heiligen Hallen. Musikalisch bewegen sie sich im NIrgendwo zwischen den mächtigen Don Caballero, The Ex und Monty Python. Ihr letztjähriges Debut auf dem linzer Label Zach Records ist ein Meisterwerk dass internationale Vergleich nicht scheut, denn es überzeugt genauso wie die Band live!
Letzte Gelegenheit gibts auch noch, die next comic Ausstellung "Greetings from Cartoonia" zu besuchen. Geöffnet ist Samstag und Sonntag jeweils während der Veranstaltungen!