Nadja
Das kanadische Duo Nadja ist einzigartig! Wie soll man ihren Sound mit den Extremen Ambientelectronic auf der einen Seite und die immer wieder nach langen Spannungsbögen einsetzenden metallischen Riffs im slow-motion korrekt bezeichnen? Post-Metal: Mittlerweile kaum überraschend zum Genre geronnen, wie es einst der Idee von Post Rock erging.
Denn mit Neurosis, Pelican, Isis - um die herum der Begriff in diesem Sinne aufkam - hat das hier wenig zu tun. Klar ist immerhin, dass Nadja auf etwas rekurrieren, das ganz klar Metal ist, weiterverarbeitet von Bands wie den Melvins, Godflesh oder den Swans, analytisch zerlegt und ergreifend neu zusammengesetzt, überwältigend in seiner Intensität. Nadja geht es wie SunnO))) und Jesu: um einen Klang, in dem die Grenzen zwischen Genres, Tönen und Klängen verschwimmen, was sie zugleich in die Nähe von Elektronikern wie Fennesz oder auch Tim Hecker rückt, mit denen sie auf Tournee waren. Von SunnO))) unterscheidet sie eine Neigung zu verhangenen Atmosphären, ein traditionelleres Instrumentarium, wobei sie den Fokus auf Klangtexturen und epischen Formen teilen, die ähnlich wie bei Justin Broadricks Jesu, nämlich majestätische Trauer tragen!
Das Trio MELANCHOHOLICS dagegen kommt mit einem noch dunkleren Soundansatz daher! Ähnlich wie ihre Brüder im Geiste, Bohren & Der Club Of Gore, durchlaufen auch die deutsch-isländischen Melanchoholics eine Entwicklung, bei der trotz gängiger Instrumentierung (Gitarre, Bass, Elektronik) Musik entworfen wird, die sich primär und beinah exklusiv über schwer greifbaren Sound definiert. Schwere Soundcollagen, die immer wieder gebrochen werden!
Abgerundet und abklingen wird der Abend wie gewohnt in der Druzba, diesesmal wird unser Ottensheimer Verbündeter Jörg Parnreiter die Turntables bearbeiten.